Was ist eine Strahlungsheizung
Strahlungsheizungen versorgen Räume über Heizungsplatten unter Fußböden, an Wänden oder an Decken mit Wärme. In Form von Infrarotstrahlgeräten sind sie hoch effizient in Hinsicht auf Wärmeabgabe und gewährleisten gleichzeitig ein wohngesundes Raumklima. Heutzutage bieten innovative Wärmekonzepte mit Strahlungsheizungen technologisch hoch entwickelte und ästhetisch ansprechende Lösungen für eine energieeffiziente Strahlungswärme.
Strahlungsheizung erklärt
Die Wärmeproduktion geschieht bei einer Strahlungsheizung über einen Infrarotstrahler, der während der Erzeugung von kurzwelliger, mittelwelliger oder langwelliger Strahlung Wärme produziert. Die für diesen Prozess benötigte Energie wird aus dem elektrischen Stromversorgungsnetz oder Photovoltaik genutzt. Die ausgesendete Wärmestrahlung trifft dabei auf Oberflächen jeglicher Art und erwärmt erst diese und die in dem Raum befindlichen Personen, von denen diese Infrarot Wärmestrahlung dann absorbiert wird. Dieser Prozess führt zu einer Erhöhung der Eigentemperatur und zu einem intensiven, wohligen Wärmegefühl. Erst allmählich kommt es durch Konvektion zu einer Wärmeaufladung der Luft im Raum, da die erwärmten Oberflächen und Personen ebenfalls Wärme ausstrahlen. Insgesamt entwickelt sich ein optimales Verhältnis zwischen der Wärmegenerierung durch die Strahlungsheizung und der Wärmeausstrahlung, was in eine natürliche thermische Behaglichkeit resultiert.
Heutzutage bieten attraktive, platzeffiziente Innovationen erstklassige Infrarot Heizungslösungen mit einem hohen Wirkungsgrad für Wohn- und Arbeitsräume, die nicht nur wärmetechnisch, sondern auch optisch einen beeindruckend dekorativen Wert besitzen. Generell demonstrieren moderne, technisch ausgereifte Strahlungsheizungen fantastische Wärmeleistungen und erzielen reduzierte Wärmeverluste sowie eine perfekte Wärmeverteilung. Insbesondere Wärmewellenplatten an Decken und Wänden produzieren zu 70 % Strahlungswärme und zu 30 % über Konvektion (Wärmeströmung).
Strahlungsheizung: Unterschiedliche Systeme
- Kompakte, elektrisch betriebene Infrarotstrahler für Innenräume haben sich als besonders praktische Heizlösung für Wohnräume erwiesen. Für ihren Betrieb muss lediglich ein kompatibler Stromanschluss vorhanden sein. Infrarot Strahlungsheizungen können passend zum allgemeinen Einrichtungskonzept in verschiedenen Formen und Farben erstanden werden. Moderne Gestaltungsweisen setzen auf sachliche, gerahmte oder rahmenlose Konturen und Materialien wie Naturstein, Keramik, Glas und Metall.Unterschieden wird bei Infrarot Strahlungsheizungen auch zwischen Hellstrahler im Wellenlängenbereich A-Kurzwelle und Dunkelstrahler im Wellenlängenbereich C-Langwelle. Während bei Hellstrahlern die Heizkomponenten direkt sichtbar bleiben verfügen Dunkelstrahler über hochwertige Frontplatten, die aus diversen Materialien gefertigt sind und alle Heizelemente abgedeckt halten.
- Großflächige Infrarotstrahler für den Innenraum eignen sich als Dunkelstrahler idealweise für den Einsatz als Hallenheizungen in Produktionsstätten, in gewerblichen Einrichtungen und Großraumbüros sowie in Wohnräumen. Sie werden dort in Form von Deckenplatten oder flachen Wandheizkomponenten eingesetzt.
- Strahlungsheizungen erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit als effektive Wärmequellen für den Außenbereich im Wellenlängenbereich A-Kurzwelle. Auch hier werden Heizstrahler in gasbetriebene Terrassenheizstrahlgeräte, elektrisch betriebene Infrarotstrahler oder Quarzstrahler eingeteilt. In der Regel werden Elektro-Heizstrahler aufgrund der Luftqualität (CO2-neutral), der hohen Wärmeergiebigkeit sowie aus praktischen Gründen im Außenbereich bevorzugt. Sie strahlen auch bei kühlen Außentemperaturen eine wohlige Wärme ab und machen dann den Aufenthalt auf Terrassen und Balkons, aber auch in abendlichen Straßencafés weitaus angenehmer.
Als permanente Wärmequelle für den Innenraum sollten Kurzwellen-Strahlungsheizungen nur benutzt werden, wenn eine punktgenaue Wärme innerhalb eines großen Raumes benötigt wird oder die Deckenhöhe größer als 5 Meter beträgt. Ansonsten kommen in Innenäumen immer Dunkelstrahler oder Infrarotheizplatten / Wärmewellenplatten / Deckenstrahlplatten im Wellenlängenbereich C-Langwelle zum Einsatz.
Effektive Einsatzmöglichkeiten von Strahlungsheizungen
- Deckenstrahlplatten zählen zu den wärmeeffizienten Strahlungsheizungen und finden vor allem in Wohnräumen, gewerblichen Bereichen, Werkhallen und Bürogebäuden Verwendung. Dabei wird von elektrischen Deckenstrahlplatten Wärme über die generierte Infrarotstrahlung im Wellenlängenbereich C-Langwelle an die Umgebung abgegeben. Diese kompetente Wärmeversorgungslösung sorgt für ein gleichbleibendes Klima und somit für angenehme Arbeitsbedingungen in einem produktiven Umfeld. Wärmestrahler an Decken sind in verschiedenen Formen und Designrichtungen mit direkter, flächenweiser Stabilisierung von Wärmewellenplatten, als Rasterdeckenheizungen oder als Hängeversion in diversen, gestalterisch interessanten Ausführungen (Bild oder Spiegelheizung) erhältlich und werden über ein externes Thermostat gesteuert.
- Infrarot-Heizstrahler in Form von Standgeräten sind in Räumlichkeiten wie Bade- und Schlafzimmer eine vorteilhafte Wahl und werden auch als Trockenvorrichtungen für Handtücher geboten. Eine Strahlungsheizung als Standgerät im Wellenlängenbereich B-Mittelwelle oder besser A-Kurzwelle ist flexibel aufstellbar und bringt den zusätzlichen Vorteil einer einfachen Justierbarkeit des Wärmestrahlwinkels. Sie können nicht mit einem Thermostat gesteuert werden und sind mit einem integrierten Stativ oder Standfuß ausgerüstet. Sie bieten eine hohe Stabilität mit Kippsicherheit. Andererseits besitzen großfomatige Infrarot Standheizgeräte ein hohes Eigengewicht und sollten an einem günstigen Standort mit optimalen Zugang zum Stromnetz stehen. Je nach IP-Schutzklasse lassen sie sich außerdem für den Außenbereich nutzen und können einfach und stressfrei auf Terrassen und an anderen Stellen rund um das Haus, Halle oder der Werkstatt aufgestellt werden.
- Bei einem Quarzstrahler handelt es sich um eine ähnlich aufgebaute Form von Strahlungsheizung im Wellenlängenbereich A-Kurzwelle, die elektrisch betrieben wird und im Handumdrehen selbst installiert werden kann. Die in Quarzröhren befindlichen Heizdrähte werden unverzüglich aufgehitzt und sorgen für eine besonders hohe Wärmeleistung und ein heimeliges Wärmegefühl. Auch bei einer Quarz-Strahlungsheizung werden zunächst Objektoberflächen und Personen im Raum erwärmt. Ein besonderes Funktionsmerkmal von Quarzstrahlern ist ihre akkurat ausgerichtete Strahlungskapazität. Sie bestechen mit ihrer unkomplizierten Aufbauweise, erwärmen sich in Sekundenschnelle und eignen sich für die bedarfsweise Erwärmung einer unregelmäßig genutzten Räumlichkeit. Gleichzeitig besitzen moderne Quarzstrahler als zusätzliche Heizmöglichkeiten recht viel Potential. Während sich die Anschaffungskosten für einen Quarz-Strahlungsheizung im Bereich des Erschwinglichen bewegen, summieren sich bei einer regelmäßigen Nutzung die Stromkosten zu einem nicht ignorierbaren Betrag.
Strahlungsheizung: Vorzüge und Nachteile
Ein spezieller Vorteil von Strahlungsheizungen ist ihre sofortige Aufwärmungskapazität ohne vorherige Anlaufzeit, was prinzipiell effektive Stromkosteneinsparungen zur Folge hat. Die Erwärmung von Wand- und Möbeloberflächen führt zu einer gleichmäßigen Temperaturverteilung im gesamten Raum und zu einem komfortablen Raumklima. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus dem Umstand, dass eine Austrocknung der Luft verhindert wird. Eine optimal angebrachte Strahlungsheizung bietet auf jeder Raumhöhe ein konstantes und gleichbleibendes Temperaturgefühl, das bis zu drei oder vier Grad höher liegt als der tatsächliche Messwert im Raum. Wärmewellenheizungen in Form von Platten sind so gestaltet, dass sie ein Maximum an Wärmestrahlung im Raum abgeben.
Heizungsplatten für Wände und Decken werden mit Strom betrieben und stellen die perfekte symbiose für Photovoltaik-Besitzer dar. Infrarot Heizungsplatten sind aufgrund ihrer Flexibilität zeiteffizient, wartungsfrei und ortsungebunden einsetzbar. Die Wärmewellenheizung kann ohne Energieverlust jederzeit ein- und ausgeschaltet werden. Weniger Energie wird verbraucht, um eine ideale Raumtemperatur zu erreichen, da das geschätzte Wärmegefühl der Personen im Raum die aktuellen, messbaren Raumtemperaturen bei weitem übersteigt. Es kommt definitiv zu geringeren Wärmeverlusten, da qualitätsvolle Heizungsplatten ihre Wärme direkt und ungehindert ausstrahlen.
Wärmewellenplatten sind mit innovativen Funktionen wie einer SmartHome Lösung kompatibel. Sie bestechen mit multifunktionellen Anwendungen und lassen sich per App, mit einem externen Thermostaten oder über eine Fernbedienung regulieren. Je nach Thermostat können vorprogrammierte oder selbst geschriebene Programme die Temepratur, Tageszeiten und Nachtabsenkung die Wärmeleistung regulieren.
Worauf bei der Anschaffung einer Strahlungsheizung geachtet werden sollte
Im Vorfeld empfiehlt sich eine Stromkostenberechnung für den Einsatz von Strahlungsheizungen im gewerblichen, kleingewerblichen Bereich oder in einem Haushalt. Analog der voraussichtlichen, täglichen Nutzungsdauer, der Raumgröße sowie der Raumhöhe und der Wärmedämmung des Gebäudes und der Heizintensität können durch näherungsweise Berechnungen die Leistung, Effizienz, Nachhaltigkeit und Rentabilität einer Strahlungsheizung kalkuliert werden.
Heizkörpermodelle für Strahlungsheizungen werden in diversen Ausführungen, Formen und Farben geboten, die umgehend und kompetent von einem Fachmann installiert werden können. Innovative Wärmwellenheizplatten sind für einen nachhaltigen und kosteneffektiven Betrieb mit einem verminderten Heizenergieverbrauch konzipiert.
Infrarot Strahlungsheizungen sind mit einer IP Schutzklasse gegen eindringendes Wasser, Fremdkörper und Staub zertifiziert, die normalerweise zwischen den IP Schutzklassen IP24 oder IP44 für den Innenraum und IP67 für den Außenbereich tendieren. So sind zum Beispiel Strahlungsheizungsplatten mit einer guten Schutzklasse von IP44 bis IP55 und höher gegen Spritz- bzw. Strahlwasser geschützt und können bedenkenlos an den Wänden oder der Decke eines Baderaumes angebracht oder als Infrarot Standheizungsmodell gewählt werden. Die anerkannten GS- und EMV-Kennzeichnungen weisen auf das Vorhandensein von standardmäßigen gesundheitlichen und sicherheitstechnischen Eigenschaften wie eine elektromagnetische Toleranz sowie zertifizierte Sicherheitsfaktoren hin, die für den unbedenklichen Betrieb einer sicherheitsgeprüften Strahlungsheizung erforderlich sind.
Fazit
Technisch ausgereifte Strahlungsheizungen haben sich als zukunftsweisende Formen von nachhaltiger, ressourcenschonender Wärmeerzeugung in modernen Räumlichkeiten erwiesen. Die Wärmeabstrahlung durch Strahlungsheizungen geschieht auf eine äußerst wohngesunde Art, deren Wärme als sehr komfortabel und angenehm empfunden wird. Schließlich macht die Abwesenheit von Feinstaubpartikeln eine Strahlungsheizung geradezu ideal für Menschen, die besonders allergieempfindlich sind.
Quellen
- www.energie-experten.org/heizung/elektroheizung/waermewellenheizung/strahlungsheizung.html
- www.energie-experten.org/heizung/elektroheizung/direktheizgeraete/dunkelstrahler.html
- heizung.de/elektroheizung/wissen/dunkelstrahler-als-alternative-zu-hellstrahlern/
- www.heizungsfinder.de/elektroheizung/direktheizung/infrarotheizung/infrarotstrahler
- www.heise.de/tr/artikel/Waerme-Wie-am-Lagerfeuer-4313986.html
- www.t-online.de/heim-garten/energie/id_51574542/effektiv-heizen-mit-der-strahlungsheizung.html
- www.energieausweis-vorschau.de/news/artikel/schweizer-studie-beweist-infrarot-elektroheizungen-fuehren-zu-hoeheren-kosten.html
- www.gesund-wohnen-und-leben.de/unser-angebot/präsentation-heizung/
- www.werkstattseite.com/werkstatt/aufbau/heizung/

Eine Strahlungsheizung oder Wärmewellenheizung ist eine Infrarotheizung, deren beabsichtigte Wärmeübertragung maßgeblich durch Wärmestrahlung erfolgt. Man unterscheidet verschiedene Bauformen: die großflächigen Niedertemperaturstrahler wie Flächenheizungen und die sichtbar glühenden Hochtemperaturstrahler wie Infrarotstrahler mit Reflektoren. Viele Heizkörper sind Mischformen mit sowohl strahlenden Flächen als auch zusätzlichen Rippen oder Lamellen, um die ebenfalls stattfindende Konvektion zu erhöhen.
Physikalische Grundlagen
Jeder Körper, dessen Temperatur über dem absoluten Nullpunkt liegt, gibt Wärmestrahlung an seine Umgebung ab. Die Leistung und Wellenlänge dieser Strahlung hängt gemäß dem Stefan-Boltzmann-Gesetz und dem Wienschen Verschiebungsgesetz von der Temperatur des Strahlers ab. Die abgestrahlte Leistung eines Körpers ist etwa abhängig von der vierten Potenz der Temperatur. Je höher diese ist, bei desto kürzeren Wellenlängen liegt das Maximum der Verteilung.
- Objekte strahlen bei Raumtemperatur um 20 °C langwellige Wärmestrahlung ab, die Wellenlänge liegt grösstenteils oberhalb 3 μm mit einem Maximum bei etwa 10 μm. Gemäss Einteilung des Spektralbereichs von Infrarotstrahlung wird dies mittleres Infrarot genannt (knapp IR-C).
- Die Oberfläche eines dunkelrot glühenden Heizstabs strahlt mit einem Maximum bei 2–3 μm im nahen Infrarotbereich (IR-B).
- Die heiße Sonne strahlt mit ihrer weissen Sonnenstrahlung ebenfalls im nahen IR-Bereich, jedoch überwiegend kurzwellig im sichtbaren Bereich, das Maximum der Wellenlänge liegt an der Erdoberfläche bei etwa 600 nm.
Das physikalisch korrekt ausgedrückte Wirkprinzip der Strahlungsheizung – bezogen auf den Strahlungsanteil – ist der Strahlungsaustausch des Strahlers mit seiner Umgebung. Bei im Vergleich zur Umgebung kleinflächigen Hochtemperaturstrahlern kann die Rückwirkung der Umgebung auf den Strahler vernachlässigt werden. Bei größeren Niedertemperaturstrahlern mit etwa derselben Temperatur einer menschlichen Haut ist jedoch die Balance entscheidend für die menschliche Behaglichkeit.
Prinzipien der Anwendung
Bei der Strahlungsheizung wird ein möglichst großer Teil der Wärmeenergie durch Wärmestrahlung direkt an Menschen übertragen. Jedoch gelangt diese ebenfalls an alle beaufschlagten Flächen. Alle Gegenstände und Materialien, die Wärmestrahlung absorbieren, geben wiederum Wärme durch Wärmestrahlung und Wärmeleitung an die Raumluft ab. Dabei ist Fensterglas für langwellige Wärmestrahlung praktisch undurchlässig[1], sie wird dabei absorbiert oder zurück in den Raum reflektiert[2]. Hingegen absorbiert die Luft selber fast keine Wärmestrahlung.
Niedertemperaturstrahler
Bei einer großflächigen Niedertemperaturheizung erwärmen sich mit der Zeit alle einigermaßen isolierten Oberflächen eines Raums, sowie die Raumluft durch Wärmeleitung und allenfalls etwas Zirkulation bei Konvektion oder Lüftung. Die sich einstellende thermischen Behaglichkeit hängt vom Verhältnis der Luft- und Strahlungstemperaturen ab. Solange sie sich nicht wesentlich unterscheiden, kann man als empfundene Temperatur ihren Durchschnitt nehmen.
Hochtemperaturstrahler
Bei Heizstrahlern im Freien werden die relativ kleinen glühenden Flächen meistens mit Reflektoren in eine Richtung gelenkt oder sogar etwas fokusiert, so dass Menschen und Körperteile erwärmt werden können über einige Distanz und unabhängig von der Lufttemperatur. Durch mehrere solcher Heizkörper kann der Anteil "beschatteter" Körperteile reduziert werden. Die Glühkörper und Bauteile verlieren auch Wärme durch Konvektion, die ganz verloren geht. Die verlorene Energie kann beträchtlich sein, wie bei Feuern im Freien oder in offenen Cheminées. Trotz dieser Verlusten sind Heizstrahler oder Feuer oft die einzige Möglichkeit mobile Menschen in Außenbereichen oder großen Hallen zu erwärmen. Bei stationären und speziellen Anwendungen sind beheizte Sitze oder Kleidungsstücke effizienter, da sie in einer isolierten Umgebung mit fast reiner Wärmeleitung ohne Verlust durch Konvektion funktionieren.
Mischformen
Häufiger als Nieder- oder Hochtemperaturstrahler sind mittelgrosse Heizkörper, die bei mittleren Temperaturen sowohl strahlen als die Raumluft durch Konvektion erwärmen. Das Verhältnis zwischen Strahlung und Konvektion solcher Radiatoren ergibt sich durch deren Konstruktion. Heizkörper, die geeignet sind mit den etwas reduzierten Vorlauftemperaturen von Wärmepumpenheizungen betrieben zu werden, sind oft großflächig und glatt oder aus einer einzigen Reihe von Röhren gefertigt. Sie strahlen in den Raum, erhitzen jedoch in der Regel besonders auch die Wand, an der sie montiert sind, so dass ebenfalls Konvektion entsteht. Heizkörper für Wasser mit höheren Vorlauftemperaturen oder gar Dampf, die von einem mit Gas, Öl oder Holz befeuerten Kessel (früher auch mit Kohle) erzeugt werden können, bestehen aus mehreren Reihen von Röhren, Flächen mit zusätzlichen Rippen, oder umfangreichen Gusskonstruktionen, die auch strahlen, jedoch hauptsächlich einen Strom von warmer Luft erzeugen.
Eine besondere Mischform ist die Heizleiste. Diese erzeugt als Konvektionsheizung einen dünnen großflächigen Wärmeschleier vor einer Wand oder einem Fenster, erwärmt diese dadurch, die dann wiederum Wärme abstrahlen.
Bauformen

Niedertemperaturstrahler
Die Wirkmedien dieser Flächenheizungen sind entweder Wasser oder in Folien eingebettete flächige elektrische Heizmatten. Gängige Bauformen dabei sind Fußbodenheizung, Wandheizung oder Deckenstrahlungsheizung.
Strahlungsheizkörper im Niedertemperaturbereich benötigen eine relativ große raumseitige Abstrahlfläche. Sie können in raumbegrenzende Bauteile integriert sein oder als flache Bauelemente auf Wand oder Decke appliziert sein. Deren Masse und Beschaffenheit beeinflussen die Schnelligkeit der Wärmeabgabe oder Rücknahme. Besonders mit Wasser betriebene Bodenheizungen müssen in einem Teil der Bodenkonstruktion eingebettet sein und sind somit etwas träge in ihrer Regulierbarkeit.
Hochtemperaturstrahler
Beispiele von Bauformen sind
- elektrische Heizstrahler, z. B. Badzusatzheizung und Wickeltischwärmer, sowie
- Gasheizstrahler, z. B. der katalytische Bauheizer, Terrassenstrahler (in der Alltagssprache auch Heizpilz genannt, was auch als Marke eingetragen ist[3], und in Österreich Heizschwammerl genannt) und die industrielle Hallenarbeitsplatzheizung.
Durch die hohe Temperatur besteht zumindest Verbrennungsgefahr oder sogar Brandgefahr, der durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen begegnet werden muss.
Nach rasch steigender Beliebtheit existieren wegen des hohen Energiebedarfs vielerorts Verbote für den Einsatz von Terrassenstrahlern im Außenbereich von öffentlichen Betrieben wie Gaststätten. Ein Verbot für die gelegentliche private Nutzung existiert nicht.[4][5]
Eine Sonderform des elektrischen Heizstrahlers ist die Rotlichtlampe für landwirtschaftliche oder medizinische Zwecke. Im Prinzip ist sie eine Glühlampe, die bei einer niedrigen als für die Beleuchtung übliche Temperatur betrieben wird und mit einem roten Filter versehen ist. Für diesen Zweck gibt es auch (unsichtbar) heiße Heizelemente, die in großen Parabolspiegeln montiert sind.
Charakteristiken
Die Vor- und Nachteile von Niedertemperatur-Flächenheizungen liegen in der gleichmäßigen und behaglichen Temperaturverteilung mit minimalem Luftzug sowie der Trägheit von Ausführungen mit viel Speichermasse.
Zu den Vorteilen von elektrischen Infrarotheizungen mit geringer Speichermasse zählen die niedrigen Investitionskosten, die nicht nötige Wartung und Instandhaltung, die kurze Reaktionszeit und ein hoher Wirkungsgrad am Ort der Heizung durch vollständige Wandlung von elektrischer Energie in Wärmeenergie. Durch die geringe Aufheiz- und Abkühlzeit ergeben sich eine schnelle bis unmittelbare Wirkung, eine hohe Regulierbarkeit, und damit Energiersparnis bei selten, nur teilweise oder temporär benutzten Räumen. Jedoch wird dabei die Wertigkeit der elektrischen Energie reduziert.[6] Verglichen mit Wärmepumpenheizungen benötigen Infrarotheizungen wie jede Widerstandheizung etwa dreimal so viel elektrische Energie für dieselbe unmittelbar gelieferte Wärmeenergie. Somit sind auch Infrarotheizungen vielerorts nicht zugelassen als Hauptheizung bei Neubauten außer in Ausnahmefällen.[7]
Die Reaktionszeit der Heizwirkung ist umso kürzer, desto kleiner die aktive Masse eines Strahlers und desto höher ihre Temperatur. Das reicht von Stundenbruchteilen bei Bodenheizungen, Minuten bei leichten Flächenheizungen, Sekunden bei rotglühenden Heizstrahlern, bis zu "augenblicklich" bei orange bis gelb glühenden Halogenstrahlern und Glühlampen. Da die aktiven Heizelemente bei hohen Temperaturen besonders klein werden, lassen sie sich dann mit polierten Reflektoren effizient in eine Richtung fokusieren. Somit eignen sich mobile Heizstrahler für die unmittelbare Erwärmung von Personen auch über gewisse Distanzen und bei minimaler Erwärmung der Luft, also auch in offenen Bereichen. Hier wird die Wertigkeit der elektrischen Energie etwas besser ausgenützt als bei der reinen Widerstandsheizung, aber der momentane Stromverbrauch bleibt hoch und die Geräte eignen sich eher für den temporären, überwachten Einsatz. Auch weil ein umgekipptes Gerät brennbare Materialien des Bodens in Brand setzen kann.
Literatur
- A. Kollmar, W. Liese: Die Strahlungsheizung. 4. Auflage. R. Oldenbourg, München 1957.
- Bernd Glück: Strahlungsheizung – Theorie und Praxis. Verl. für Bauwesen / C. F. Müller Verl., Berlin / Karlsruhe 1982, ISBN 3-7880-7157-5. Auszüge online
- Laszlo J. Bánhidi: Radiant heating systems: design and applications. (= International series on building environmental engineering; 3) Pergamon Press, Oxford 1991, ISBN 0-08-034345-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Claus Meier: Bauphysik des historischen Fensters, Informationsschriften der Deutschen Burgenvereinigung e. V., Beirat für Restaurierung, PDF-Datei
- ↑ F.Frieß: Wechselwirkung von Strahlung mit Glas und Glasbeschichtungen PDF-Datei
- ↑ So gefährlich ist der Heizpilz wirklich. In: welt.de. 30. Januar 2008, abgerufen am 19. April 2016.
- ↑ Heizpilze müssen im Winter aus bleiben. In: Süddeutsche Zeitung. 13. Dezember 2017, abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ Städte verbieten Heizpilze – Keine „Killerpilze“ im Café. In: taz. 11. November 2007, abgerufen am 21. Dezember 2018.
- ↑ Energieentwertung. LEIFIphysik, abgerufen am 5. Dezember 2025.
- ↑ Faktencheck: Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen. In: Energieinstitut Vorarlberg, abgerufen am 5. Dezember 2025.

